Marketing mit Buyer Personas effizienter gestalten
Posted 01 Dez 2020
Viele Unternehmen, die eine neue Werbekampagne, ihren Social-Media-Auftritt oder einen Produkt-Launch planen, stehen früher oder später vor der Frage: An wen richtet sich das Projekt? Und aus welchen Personen besteht eigentlich die zahlende Kundschaft oder potentielle Kunden? Spätestens zu diesem Zeitpunkt kommt das Thema Zielgruppe auf – und wie man diese am besten erreicht.
In dieser Hinsicht ist allerdings eine grobe demografische Beschreibung, wie beispielsweise „Hausfrau, wohnhaft in München, 40-45 Jahre alt“, wenig hilfreich. Schließlich sind diese Daten sehr allgemein und sagen wenig darüber aus, wie die Person am besten zu erreichen ist und worauf sie Wert legt. So gewinnt man für die Kundenansprache kaum wichtige Erkenntnisse.
Zur Veranschaulichung: Im Fokus unserer Betrachtung liegt eine Person, die in Großbritannien geboren ist und dort lebt. Sie ist um die 70 Jahre alt, im Beruf sehr erfolgreich und liebt Urlaub in den Alpen. Der Clou dahinter: Diese Beschreibung ist so allgemein gehalten, dass sie gleichzeitig auf den Rockmusiker Ozzy Osbourne sowie auf Prinz Charles zutrifft. Zwei Personen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und mit Sicherheit auch unterschiedliche Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen haben.
Statt einer demografischen Zielgruppenbeschreibung kann deswegen eine Buyer Persona verwendet werden, die einen typischen Kunden verkörpert und genauer, detaillierter und persönlicher darstellt. Buyer Personas zu erstellen ist für jedes Unternehmen sinnvoll, egal wie groß es ist oder um welchen Kundenstamm es sich handelt.
Im Folgenden erfahren Sie mehr über den Nutzen und die korrekte Anwendung einer Buyer Persona und Sie erhalten dazu eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Sie zu Ihrer eigenen Buyer Persona führt.
Eine Buyer Persona verkörpert Ihren typischen Kunden und gibt ihm ein Gesicht und Emotionen. Die Persona definiert mehr als nur Alter, Beruf und Geschlecht. Sie ermitteln, was Ihre Kunden (noch) daran hindert bei Ihnen zu kaufen, was sie im Alltag beeinflusst und welche Gedankenmuster sie zu ihren Entscheidungen führen.
Basierend auf Daten über Ihre Kunden entwickeln Sie ein spezifisches Bild von diesen und haben von nun an ein genaues und exaktes Bild vor Augen.
Dieses exakte Bild des Kunden hat den Vorteil, eine Orientierungshilfe für fast alles zu sein. Angenommen, Ihre Buyer Persona heißt Sebastian, ist viel auf Instagram unterwegs, mag gerne helle und aufgeweckte Designs, kennt sich im Thema x sehr gut aus, sucht aber häufig noch nach Erklärungen zu Thema y. Er wird gerne geduzt und mag lockere Texte. Außerdem bezieht er seine Informationen meistens von den Websites x, y und der Zeitschrift z.
Dann wissen Sie, anders als die Konkurrenz, nicht nur, dass Sebastian viel auf Instagram unterwegs ist, sondern auch, dass Sie ihn mit hellen aufgeweckten Designs zum Thema y und einem lockeren Text dazu viel leichter für sich gewinnen können.
Sie sehen, je mehr Informationen Sie über Sebastian vorliegenhaben, umso leichter und vor allem effizienter können Sie Ihre Marketingstrategie, Ihren Social-Media-Auftritt und Ihre Kundenkommunikation auslegen. Das gilt dann, weiter gedacht, auch für den neuen Werbespot, das neue Produktdesign usw.
Die Vorteile sind weitreichend. Ressourcen können gebündelt und somit gezielt eingesetzt werden. Streuverluste werden gemindert und Kampagnen erzielen effektivere Ergebnisse.
Das Ziel einer erfolgreichen Buyer Persona ist, dass Ihr Kunde sich bei Ihrem Auftritt denkt: „Das ist wie für mich geschaffen“.
Die Erstellung einer Persona basiert auf handfesten Daten. Wer hier nur drauf los rät, was dem Kunden gefällt, ist so weit wie am Anfang. Doch wie definieren Sie das Nutzungsverhalten? Werkzeuge zur Ermittlung der Buyer Persona sind Kundenumfragen, persönliche Kundengespräche oder enge Absprachen mit der Vertriebsabteilung, welche auf täglicher Basis mit dem Kunden interagiert.
Die wichtigsten Fakten, die Sie über Ihre Kunden wissen müssen – Der Fragebogen zu Ihrer Buyer Persona:
Das Persönliche: Scheuen Sie sich nicht, ins Detail zu gehen. Als Beispiel: Sebastian ist 25 Jahre alt, hat einen kleinen Bruder und einen Chihuahua namens „Filou“. Achten Sie darauf, sich nicht in solchen Kleinigkeiten unnötig zu verlieren, denn der Name des Hundes oder ob es sich um einen großen oder einen kleinen Bruder handelt, ist zweitrangig. Diese Informationen dienen primär der Anschaulichkeit (Insofern Ihr Produkt oder Ihre Leistung nichts mit Hunden zu tun hat). Fügen Sie auch gerne ein repräsentatives Hobby hinzu.
Die Präferenzen: Gibt es bestimmte Umgangsformen, einen Dresscode oder Gestaltungselemente, die für den Kunden wichtig sind? Die Themen, für die sich der Kunde interessiert, sind wichtig für die Inhalte von Social-Media-Posts und Blogbeiträgen. Wenn Sie sich fragen, was Ihr Kunde von Ihrem Produkt erwartet, vergessen Sie nicht, dass es um mehr als nur Produktvorteile geht. Wer beispielsweise eine Visitenkarte kauft, kauft nicht nur einen schnellen Druck und hochwertige Karten, sondern viel mehr das Gefühl von Professionalität. Welches Gefühl verkaufen Sie?
Die Einwände: Es ist wichtig zu wissen, ob Kunden das Produkt von Grund weg ablehnen oder weil es dafür bestimmte Gründe gibt. War die Persona noch zu unsicher, um den Kauf abzuschließen? Was genau hat sie verunsichert?
Die Entscheidung: Verknüpft mit den Einwänden ist der Entscheidungsprozess. Im Vordergrund steht hier die Frage, warum in erster Linie ein Bedarf oder ein Wunsch besteht. Fast noch wichtiger ist aber die Frage, woher die Persona ihre Informationen bezieht. Aus Zeitschriften? Wenn ja, aus welchen? Aus dem Internet? Über Google oder Social Media? Von welchen Personen wird sie beeinflusst? Gibt es Influencer, deren Meinung viel zählt oder Personen aus dem Freundes- und Verwandtenkreis? Überlegt die Persona lange, wägt ab und vergleicht viel oder trifft sie sehr impulsive Entscheidungen?
Lernen Sie mehr über eine erfolgreiche Kundenbindung.
Bei der Erstellung einer B2B-Persona ist zusätzlich wichtig, dass bekannt ist:
Mit diesen Informationen können Sie nun selber eine voll funktionstüchtige Buyer Persona erstellen, die Ihr Marketing- und Sales-Team von jetzt an begleitet.
Marketing Assistant bei HBI Helga Bailey GmbH – International PR & MarCom
Lukas Huber unterstützt seit 2020 das Marketing-Team der HBI. Als Marketing Assistant ist er unter anderem für die Konzeptionierung von Marketingkampagnen, das Social-Media-Management sowie die Erstellung von fachbezogenen Beiträgen zuständig.