Confidence Index: Deutsche Führungskräfte zufrieden mit eigener Mitarbeiterführung – Krisenkommunikation ist verbesserungswürdig
Posted 01 Sep 2020
Im vergangenen Jahr hat die Worldcom PR Group, ein globales Netzwerk unabhängig geführter PR-Agenturen, den Confidence Index 2019 vorgestellt, der sich damit beschäftigte, welches Stimmungsbild unter Führungskräften weltweit in verschiedenen sozio-ökonomischen und arbeitskulturellen Bereichen vorherrschte. Dabei steht außer Frage, dass sich seitdem einiges verändert hat. So stellt beispielsweise die Corona-Krise heute die Weltwirtschaft vor ernstzunehmende Probleme. Einen Blick auf die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr lohnt sich also definitiv: Wo ist das Vertrauen deutscher und europäischer Führungskräfte gewachsen, wo gesunken?
Für die Langzeitstudie wurden die Social-Media-Kanäle von rund 54.000 Führungskräften anhand ihrer jeweiligen Posts analysiert. Diese breite Datengrundlage wird mithilfe einer künstlichen Intelligenz analysiert und ausgewertet. In der letzten Auswertung wurde unter anderem der Konjunkturoptimismus bei den Entscheidern genau unter die Lupe genommen.* Die daraus generierten Informationen und Erkenntnisse sind auch für Unternehmen relevant, denn durch Data-Driven PR wird es möglich, zielgerichteten Content für Kunden zu erstellen und so den ROI zu erhöhen. Auf welchen Gebieten CEOs und Verantwortliche eine höhere Zuversicht in ihren Posts in den sozialen Medien durchscheinen ließen und wo weniger Optimismus gezeigt wurde, darauf wird im Confidence Index 2020 eingegangen.
Die globale Wirtschaftslage stabilisiert sich und ebenso zeigen sich CEOs und CMOs auch in einigen Themen-Gebieten wieder zuversichtlich. „Marken Image“ kehrt zu den Top-5-Themen des Confidence Index für CEOs und CMOs zurück, während der „Einsatz von Technologie zur Zusammenarbeit und Innovation“ in den letzten Monaten stark zugenommen hat. Dies resultiert unter anderem aus den erzwungenen Anpassungen an neue Arbeitsumgebungen. Das eigene Vertrauen mit Themen wie „Cyberkriminalität“ und „Upskilling und Reskilling“ gekonnt umzugehen ist auf einem Allzeithoch.
Lesen Sie hier den vollständigen Confidence Index Report
Geht man näher auf die einzelnen Ergebnisse ein, ist zunächst ein Aspekt besonders bemerkenswert. Deutsche Führungskräfte sind in Bezug auf die eigenen Mitarbeiter und der damit verbundenen Personalführung mehr als positiv eingestellt. Dabei wird nicht nur die Möglichkeit zu Fortbildungen von Verantwortlichen gelobt, auch die Arbeit zum Erhalt von Fachkräften und das Anwerben neuer Talente wird von deutschen CEOs und Unternehmenslenkern positiv bewertet. Damit liegen sie sowohl über dem europäischen, als auch über dem globalen Durchschnitt und werden hinsichtlich ihrer Zuversicht nur von den Kollegen in Japan und Frankreich übertroffen.
Allgemein kann festgehalten werden, dass Mitarbeiter in den vergangenen Monaten stärker in den Fokus der Verantwortlichen rückten. Die aktuelle Situation und die damit verbundene ungewisse Zukunft vieler Unternehmen führte dazu, dass Angestellten und Mitarbeitern wesentlich mehr Aufmerksamkeit zuteilwurde als zuvor. Während die eigenen Angestellten stärker in den Fokus rückten, gewannen auch zwei andere Gruppen noch mehr Aufmerksamkeit von CEOs und Verantwortlichen: die jeweiligen Kunden im Speziellen und Influencer im Allgemeinen. Dabei muss angemerkt werden, dass Führungspersonen die Rolle und den Einfluss von Influencern weiterhin kritisch betrachten.
Die aktuellsten Zahlen zum Confidence Index lesen Sie hier
In Anbetracht der aktuellen Krise ist es erstaunlich, dass Führungskräfte sich zumindest in ihren Posts in den sozialen Medien nur wenig mit Krisengesprächen auseinandersetzen. Das Thema Krisenmanagement findet sich im Confidence Index lediglich auf dem fünftletzten Rang der Themen, die am häufigsten in Posts angesprochen werden. Dadurch wird erneut deutlich, dass insbesondere jetzt gehandelt werden muss und die Kommunikation hoch- statt heruntergefahren werden sollte. Erschwerend kommt hinzu, dass der mangelhafte Fokus auf das Krisenmanagement nicht nur auf Deutschland begrenzt ist, sondern europaweit beobachtet werden kann.
Zugleich haben Führungskräfte weniger Vertrauen darin, dass sie erfolgreich neue Technologien innerhalb ihres Unternehmens integrieren können. Hinsichtlich der Möglichkeiten mittels der Digitalisierung oder moderner Verfahren Vorteile für die eigene Firma zu erreichen, bedeutet dieser Umstand einen wesentlichen Nachteil.
Hieraus ergeben sich zwei Handlungsempfehlungen:
Diese beiden Maßnahmen können Führungskräfte in Deutschland dabei unterstützen, künftige Krisen frühzeitig zu erkennen und gekonnt darauf zu reagieren.
Die Studie konnte in dieser Größenordnung und in neun verschiedenen Sprachen durchgeführt werden, da die vorhandenen Daten mit einer künstlichen Intelligenz (KI) erfasst wurden. Das Forschungsunternehmen Advanced Symbolics Inc (ASI) entwickelte eine patentierte Methode, um repräsentative Analysen zu erstellen und die gesammelten Daten mithilfe des KI-Tools zu verarbeiten.
Den vollständigen Report von 2019 und weitere Informationen finden Sie hier.
*Die Daten für diesen Beitrag basieren auf dem Confidence Index 10 vom Juni 2020.