Employee Advocacy – wenn Mitarbeitende Markenbotschafter werden
Posted 11 Apr 2024
Es ist unbestritten, dass soziale Medien mittlerweile den Ton in der Kommunikation angeben. Jedoch hat sich der Blickwinkel auf Unternehmensbotschaften grundlegend verändert. Traditionelle Werbung und Marketingstrategien verlieren zunehmend an Wirksamkeit, während die Stimmen der Mitarbeitenden eine ungeahnte Bedeutung erlangen und dabei eine innovative Methode die Bühne betritt: Employee Advocacy. Nachfolgend wird ein genauer Blick auf die Bedeutung und die Vorteile von Employee Advocacy in der Unternehmenskommunikation geworfen.
Bevor wir uns den Handlungsfeldern und Zielen des Mitarbeiterengagements zuwenden, fokussieren wir uns auf die verschiedenen Begriffe, die im Zusammenhang mit dieser Thematik auftauchen. Häufig werden zusammen mit Mitarbeiterengagement die Schlagworte Markenbotschafter, Brand Ambassador und Corporate Influencer verwendet.
Employee Advocacy bezeichnet die Beteiligung von Mitarbeitenden an der externen Kommunikation eines Betriebes. Dabei wird das Personal ermutigt und befähigt, als Botschafter für die Marke aufzutreten. Dies geschieht insbesondere in sozialen Netzwerken, aber auch in anderen öffentlichen Foren. Die Idee dahinter ist einfach: Die glaubwürdigste und authentischste Stimme für ein Unternehmen ist oft die seiner eigenen Arbeitnehmenden – über Erfahrungen im Berufsalltag sowie über Produkt & Marke wird dabei gleichzeitig für eine bessere E-Reputation des Betriebes gesorgt. Hierbei kann in vier unterschiedliche Kategorien unterteilt werden:
1. Influencer: Fokus auf reine Einflussnahme
2. Markenbotschafter (Brand Ambassador): Fokus auf Marke & Transfer
3. Social Media Influencer: Fokus auf Reichweite und Zielgruppe
4. Corporate Influencer: Fokus auf Glaubwürdigkeit, Empfehlung, Marke & Recruiting
Der Corporate Influencer ist dabei die gängigste Form bei der Umsetzung von Employee Advocacy Strategien.
Allerdings sind nicht alle Teammitglieder dazu bestimmt, Corporate Influencer (CI) zu werden. Entscheidend ist, dass die Beteiligten sich inhaltlich absolut „zu Hause fühlen“ und nichts aufgedrängt bekommen, mit dem sie sich nicht identifizieren können. Ein „One-fits-all-Prinzip“ funktioniert in diesem Fall nicht. Daher ist es wichtig, im Vorfeld auszuwählen, welcher Content zu welchen Botschafter-Typen passt:
Die Person teilt hauptsächlich vorgefertigten Content zur Unternehmensmarke und zu Produkten oder veröffentlicht Stellenangebote.
Als glaubwürdiger Sprecher nehmen die Profis zu bestimmten Service- und Know-how-Themen Stellung oder gibt Einblicke in seinen Job. Der Corporate Influencer agiert zudem als Sprechende bzw. Meinungsführende Person im Netz und auf Veranstaltungen.
Als Sinniast (oder Sinnfluencer) teilt die Person gerne ökologische, gesellschaftspolitische und soziale Themen, die mit ihrem eigenen Werteverständnis korrelieren.
Dieser Typ teilt persönliche berufliche Erlebnisse und Emotionen aus dem eigenen Arbeitsleben.
Informationen, die von Arbeitnehmenden geteilt werden, werden oft als glaubwürdiger wahrgenommen als traditionelle Marketingbotschaften. Das liegt daran, dass Menschen eher dazu neigen, Empfehlungen von Personen, die sie kennen oder als aufrichtig einschätzen, zu vertrauen.
Durch die Nutzung der sozialen Netzwerke der Mitarbeitenden kann ein Unternehmen seine Reichweite erheblich steigern. Arbeitnehmende teilen Informationen mit ihren eigenen Netzwerken, was zu einer organischen Verbreitung von Inhalten führt.
Employee Advocacy ermöglicht es der Firma, ihre menschliche Seite zu zeigen. Teammitglieder können Einblicke in den Arbeitsalltag geben, Erfolgsgeschichten teilen und so eine authentische Verbindung zu Kunden und Interessenten herstellen.
Unternehmen, die ihre Arbeitnehmenden ermutigen, ihre positive Arbeitsumgebung zu teilen, können dadurch auch talentierte Fachkräfte anziehen. Potenzielle BewerberInnen sehen nicht nur die offizielle Unternehmensbotschaft, sondern auch die persönlichen Erfahrungen der Mitarbeitenden.
Gleichzeitig sorgt Employee Advocacy für geringere Ausgaben im Paid Media Bereich, denn im Gegensatz zu bezahlten Werbebotschaftern teilen Corporate Influencer, Content weil sie den Inhalt wichtig und interessant für sich und ihre Follower finden. Wodurch wiederum das Budget anderweitig genutzt werden kann.
Schulungen und Richtlinien: Zunächst muss sichergestellt werden, dass die Beteiligten über die Grundlagen des Employee Advocacy informiert sind. Dafür sollten klare Richtlinien gegeben werden, was geteilt werden kann und was nicht. Hierbei bieten sich interne Schulungen an.
Technologische Unterstützung: Die Implementierung von Tools und Plattformen vereinfacht das Teilen von Inhalten. Das kann von einfachen Share-Buttons bis hin zu spezialisierten Employee Advocacy-Plattformen reichen.
Anreize schaffen: Eine Belohnung für engagierte Mitarbeitende zahlt sich aus, um die Arbeitnehmende für Employee Advocacy zu begeistern. Dies kann von öffentlicher Anerkennung bis hin zu materiellen Belohnungen reichen.
Feedback und Anpassung: Feedback der Fachkräfte ist eine entscheidende Schlüsselkomponente. Denn durch die verschiedenen Rückmeldungen kann die Strategie entsprechend angepasst werden. Eine erfolgreiche Employee Advocacy-Strategie ist agil und entwickelt sich kontinuierlich weiter.
Insgesamt kann Employee Advocacy einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Unternehmenskommunikation leisten. Durch die Nutzung der kollektiven Stimme der Mitarbeitenden kann sich nicht nur die Reichweite erhöhen, sondern auch eine authentische, vertrauenswürdige Marke aufgebaut werden.
Wenn wir nun auch Ihr Interesse geweckt haben und Sie auch Employee Advocacy betreiben möchten, schreiben Sie uns gerne unter vibes@hbi.de und wir erarbeiten mit Ihnen zusammen eine zugeschnittene Strategie für Ihr Unternehmen!
Junior Communication Consultant bei HBI Communication Helga Bailey GmbH
Annika Müller unterstützt seit 2022 die HBI in den Bereichen der PR- und Marketing-Arbeit.
Als Junior Communication Consultant ist sie unter anderem für die Erstellung von fachbezogenen Beiträgen & die Konzeptionierung von Social-Media-Postings zuständig.
Zudem ist Annika an der direkten Kundenbetreuung beteiligt.