Vom Storytelling zum Storyshowing: eine notwendige Transformation im B2B-Bereich
Posted 20 Mrz 2017
Für PR-Experten spielte Storytelling schon immer eine wichtige Rolle. Die Art und Weise wie Menschen Informationen aufnehmen, hat sich jedoch verändert. Heute bevorzugt man visuelle Inhalte statt Texte, denn ein Bild wird 60.000-mal schneller im Gehirn verarbeitet als Text. Daher macht es auch Sinn, Storytelling als Methode zu überdenken hin zum Storyshowing.
Durch das schnellebige Internet, Smartphones und soziale Netzwerke ist unsere Aufmerksamkeitsspanne heutzutage viel kürzer und traditionelle Kommunikationsmethoden sind nicht mehr so effektiv wie früher. Das Problem dabei ist allerdings, dass die neuen Methoden fast ein wenig zu effektiv geworden sind, denn im Internet wird man mit Geschichten mittlerweile überschwemmt, was zur Folge hat, dass sich die Art des Storytellings verändern muss.
Inhalte müssen leicht zu vermitteln sein, damit die Marke wahrgenommen wird. Man kann nicht einfach nur eine Geschichte erzählen, man muss die Geschichte nun auch zeigen. So entstand das Visual Content Marketing.
Aber macht diese Methode im B2B-Bereich überhaupt Sinn?
HBI und McGrath/Power sind bereits seit über 30 Jahren im Bereich der Markenkommunikation tätig. Wir erzählen dabei seit dem Aufkommen sozialer Medien selbst Unternehmensgeschichten. Dabei haben wir festgestellt, dass PR- und Marketingverantwortliche von B2B-Unternehmen am schwersten davon zu überzeugen sind, dass es wichtig ist, die Geschichte des eigenen Unternehmens und der Produkte in sozialen Medien darzustellen. Man kann leicht erkennen, wie gut visuelles Storytelling zu den PR- und Marketing-Strategien einer B2C-Marke passt, nicht nur weil es den Kunden anspricht, sondern auch, weil multimedial vermittelte Bildinhalte ansprechender für das Auge sind. Es ist nicht einfach, Mikrochips und Big Data sexy aussehen zu lassen, aber es ist machbar. Und es sollte auch umgesetzt werden, da es bei Kommunikation nicht länger nur um Storytelling geht. Es geht vielmehr um Storyshowing!
Im ersten Schritt des Storyshowings ist es wichtig, die Geschichte, die das Unternehmen erzählen will, zu kennen. Für ein Unternehmen wie Intel, auf dessen lange Unternehmensgeschichte man aufbauen kann, ist es einfacher eine Story zu kreieren. Für kleinere oder aufstrebende B2B-Marken ist das schon schwieriger. Sie sollten sich auf ihre Anfänge berufen, egal wie kurz die Unternehmensgeschichte erst sein mag, und diese mit der Technologie, die sie herstellen, und den Lösungen, die sie für die Kunden bieten, verknüpfen. Die Geschichte bildet die Basis, und auf dieser Basis muss der Inhalt aufgebaut werden, der zur Story passen und fundiert genug sein muss, um die ganze Struktur zu stützen. Welche Themen und Trends sind in der Branche derzeit aktuell und welche relevanten Inhalte kann die Marke dazu beitragen? Das sind die Fragen, die den Inhalt der täglichen Arbeit formen. Allerdings muss sich die Art und Weise ändern, wie ein Unternehmen diesen Inhalt kommuniziert. Pressemitteilungen, White Paper, Blogbeiträge, etc. spielen für das Erzählen der Markengeschichte immer noch eine entscheidende Rolle, aber es wird zunehmend schwieriger, das Engagement (des Kunden mit der Marke) durch PR voranzutreiben und aufrechtzuerhalten. Storyshowing hat viele Erscheinungsformen, egal ob Bilder, Fotografien, Infografiken oder Videos. Eine ausgeglichene Mischung der Darstellungsformen erhöht die Aufmerksamkeit der Empfänger. Tatsächlich weisen Posts mit Bildinhalten 94 % mehr Seitenbesuche und Interaktionen auf als solche ohne grafische Darstellungen. Für Unternehmen ist es sehr einfach, Inspiration für ihre grafischen Inhalte zu finden – sie können sich auf ihre Differenzierungsmerkmale berufen, Kundenstories erzählen oder über die Unternehmenskultur berichten.
Werfen wir einen Blick auf IBM. Auf den ersten Blick scheinen die Tätigkeitsfelder schwierig zu erklären zu sein, jedoch hat das Unternehmen einen anderen Ansatz gewählt, um seine Geschichte zu erzählen. IBM bezieht sich nicht nur auf seine Technologie, sondern auf die Vorteile, die diese den Endverbrauchern bietet. Schon allein der Tumblr Account der Firma veranschaulicht gut, wie kreativ eine B2B-Marke mit visuellen Inhalten umgehen kann. Warum sollte man einen Blogbeitrag über Cloud-Computing-Lösungen schreiben, wenn man ein Video erstellen kann, das den Nutzen des Cloud Computings verdeutlicht, und man dieses anschließend in einen kurzen Beitrag integrieren kann?
Von Vine über Canva ist die Anzahl solcher Tools, mit denen man Bildinhalte erstellen kann, wie auch die Nachfrage nach diesen Tools gestiegen. Man braucht nicht länger einen Abschluss in Grafikdesign, um tolle Grafiken zu erstellen. Laden Sie das Bild anschließend in soziale Medienkanäle hoch und schauen dabei zu, wie die Interaktionen wachsen. Innerhalb weniger Minuten können solche Inhalte ganz einfach erstellt und gepostet werden. Dieser visuelle Inhalt wird anschließend über soziale Kanäle verbreitet und auf diese Weise wird die Geschichte des Unternehmens erzählt.
Selbst wenn visuelle Inhalte vorhanden sind, sind diese trotzdem nutzlos, wenn sie keine zusammenhängenden Geschichten erzählen und nicht auf die Unternehmensziele verweisen. Storyshowing sollte immer darauf abzielen, ein Publikum dazu anzuspornen, aktiv zu werden, egal ob es auf „Gefällt mir“ klickt, den Inhalt teilt oder die Unternehmensseite besucht. Deshalb ist es wichtig nicht nur visuellen Content zu erstellen, sondern ihn auch dementsprechend zu gestalten. Nehmen Sie das Publikum mit auf eine Reise durch Videos und Bilder und helfen Sie ihm dabei, eine Lösung für ein Problem zu finden. Man weiß nie, wann ein Bild einen potenziellen, in einen tatsächlichen Kunden oder einen Kunden in einen Markenbotschafter verwandeln kann.
Ich finde es komisch, dass Storyshowing im B2B-Bereich oft nicht bei PR-Aktivitäten berücksichtigt wird, denn genau durch diese Technologie entwickelte sich das heutige moderne Storytelling. Fortschritte im Technologiesektor ermöglichten es Unternehmen, ein größeres Publikum zu erreichen und es so zu motivieren, dass aus Kunden Markenbotschafter werden. Das ist doch mal eine Geschichte, die es sich zu erzählen lohnt! B2B-Marken müssen mit an Bord kommen, falls sie nicht hinterherhinken wollen.
Dieser Beitrag wurde von Rory Schaff, Online Services Supervisor bei unserem WorldCom Partner McGrath/Power erstellt. Das englische Original findet ihr hier: http://www.mcgrathpower.com/2015/01/08/storytelling-storyshowing-necessary-transformation-b2b-tech/
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https://www.hbi.de/2018/05/16/unsere-pr-tipps/
https://www.hbi.de/2018/06/29/marketingstrategien/