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Wie nachhaltig ist Nachhaltigkeit?

Technologie

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Kaum ein Schlagwort hat die Medienberichterstattung in den letzten Jahren derart geprägt wie der Begriff Nachhaltigkeit. Vom klassischen Unternehmen über Energiedienstleister bis hin zu kleinen innovativen Start-ups, die mit visionären Ideen aufwarten – sie alle setzen den Begriff Nachhaltigkeit gezielt in der Pressearbeit ein, um sich mit positivem Image am Markt zu platzieren. Denn Nachhaltigkeit hat sich über die letzten Jahre zu einem Wettbewerbsfaktor entwickelt – auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene. Aber wie nachhaltig ist Nachhaltigkeit wirklich? Sind alle als nachhaltig bezeichneten Produkte und Verfahrensweisen tatsächlich ressourcenschonend und damit der Presse als umweltfreundlich zu kommunizieren?

Hauptsache nachhaltig
Das Wort Nachhaltigkeit kommt von dem Verb nachhalten mit der Bedeutung „längere Zeit andauern oder bleiben“. Im modernen, wirtschaftlichen Sprachgebrauch versteht man darunter ein „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“ (Duden). Jüngstes Beispiel für ein nachhaltiges Produkt ist reines Bambus-Klopapier, das mittels einer Anschubfinanzierung durch Crowdfunding voraussichtlich ab Oktober/November 2015 im Handel erhältlich sein wird. Durch die Nutzung von Bambus als schnell wachsenden Rohstoff soll das Klopapier ressourcenschonender gegenüber herkömmlichen Toilettenpapier sein – dieses besteht in der Regel aus hochwertigen Zellstofffasern, die aus frisch gefällten Bäumen gewonnen werden. Auf den ersten Blick also eine ökologische Neuerung. Auf den zweiten Blick könnte das Bambus-Klopapier allerdings das Aus für ein ökologisches Konzept bedeuten, das seit Jahren am Markt ist, aus Altpapier besteht und damit Wälder schont: das klassische Recycling-Toilettenpapier. Wenn es das Siegel des „Blauen Engels“ trägt, besteht dieses sogar zu 100 Prozent aus Altpapier. Kein einziger Baum muss damit direkt für die Herstellung des Papiers geschlagen werden. Darüber hinaus entfällt der weite Transport auf Containerschiffen, was sich zusätzlich positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt. Ist Toilettenpapier aus Bambus also tatsächlich nachhaltig?

Energiesparen um jeden Preis?
Ein weiteres negatives Exempel für Nachhaltigkeit sind Energiesparlampen. Anfangs als die Heilsbringer beim Energiesparen hochgelobt, haben sich diese in den meisten Fällen als Fehleinschätzung in Sachen Ökologie erwiesen. Bis zu 80 Prozent der Energie soll eine Energiesparlampe gegenüber einer Glühlampe einsparen können. Doch viele handelsübliche Energiesparlampen enthalten das toxische Nervengift Quecksilber, das eine Entsorgung hoch problematisch macht: Aufgrund ihrer gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe dürfen Energiesparlampen nicht in den Hausmüll. Laut Empfehlung soll man die Lampen zu den kommunalen Entsorgungsstellen oder zurück zum Verkäufer bringen, doch was passiert dann? Hinzu kommt: Geht eine Energiesparlampe zu Bruch, setzt sie Quecksilber frei, was sich verheerend auf die Gesundheit auswirken kann. Infolge der Negativ-Schlagzeilen haben sich erfreulicherweise zwischenzeitlich LED-Lampen als Alternative zur Energiesparlampen etabliert. Laut neuesten Ergebnissen fallen die Preise für die einst so teuren LED-Lampen sogar beständig.

Schattenseite Nachhaltigkeit
Wie nachhaltig ist also Nachhaltigkeit? Und wie ökologisch sind Energiesparmaßnahmen? Dies und weitere Beispiele führen vor Auge, dass einige vermeintlich als nachhaltig gepriesene Neuerungen ihre Schattenseite haben. Denn ökologisch Sinnvolles bringt teilweise erhebliche Gefahren oder Probleme für die Umwelt mit sich – Negativpresse mit eingeschlossen. Was für Mensch und Natur gut ist, sollte für jedes Produkt jeweils individuell entschieden und auf regelmäßiger Basis reevaluiert werden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass der gewählte Ansatz auch wirklich dem Nachhaltigkeitsziel entspricht. Und nur dann zahlt sich das Engagement auch wirklich für die Unternehmensreputation aus.

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